Pilzinfektionen verstehen und behandeln: Ein Expertengespräch mit Dr. Stefan Rohrer

Pilzinfektionen Interview

Pilzinfektionen verstehen und behandeln: Ein Expertengespräch mit Dr. Stefan Rohrer

Pilzinfektionen stellen eine weitverbreitete, jedoch oft unterschätzte gesundheitliche Herausforderung dar, die sowohl oberflächliche als auch tiefgreifende Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben können.

Um ein tieferes Verständnis für dieses Thema zu gewinnen, haben wir uns mit einem ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet, Dr. med. univ. Stefan Rohrer, zu einem fachkundigen Gespräch zusammengefunden.

In diesem Interview gibt Dr. Rohrer Einblicke in die Komplexität von Pilzinfektionen und diskutiert potenzielle Auswirkungen sowie innovative Ansätze zu ihrer Behandlung.

Interviewer: Herzlich willkommen zu unserem aktuellen Experteninterview – wir haben heute Dr. med. univ. Stefan Rohrer zu Gast, einen erfahrenen Arzt, der uns wichtige Einblicke in das Thema Pilzinfektionen geben wird. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, Dr. Rohrer.

Dr. Rohrer: Es freut mich, hier zu sein. Vielen Dank für die Einladung.

Interviewer: Lassen Sie uns direkt einsteigen. Pilzinfektionen, oder auch Mykosen genannt, sind vielfältige Erkrankungen, die durch Pilze verursacht werden und verschiedene Körperteile betreffen können. Könnten Sie uns eine präzise Definition geben?

Dr. Rohrer: Ja, gerne. Pilzinfektionen sind Krankheiten, bei denen Pilze, darunter Hefen und Dermatophyten, verschiedene Körperteile wie Haut, Schleimhäute oder Nägel beeinflussen. Diese Infektionen können sowohl oberflächlich als auch tiefgreifend sein und stellen eine häufige Herausforderung in der medizinischen Praxis dar.

Interviewer: In Ihrer täglichen Praxis legen Sie nicht nur einen Fokus auf offensichtliche Infektionen, sondern haben auch einen aufmerksamen Blick auf Pilze im Zusammenhang mit verschiedenen chronischen Leiden, Umweltgiftbelastungen und anderen Gesundheitsproblemen. Könnten Sie uns mehr darüber erzählen?

Dr. Rohrer: Sicher. Bei Patienten mit chronischen Leiden, Umweltgiftbelastungen, chronischem Müdigkeitssyndrom, Hauterkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen und mehr richte ich meinen Blick immer auch auf Pilze. Diese können nicht nur lokale Infektionen verursachen, sondern auch das Immunsystem belasten und mit Toxinbelastungen in Verbindung stehen.

Interviewer: Das ist sehr interessant. Welche konkreten Symptome könnten auf eine Pilzinfektion hindeuten, und wie gestaltet sich die Diagnose?

Dr. Rohrer: Die Symptome können je nach Art und Lokalisation der Infektion variieren. Bei Hautinfektionen sind Rötung, Juckreiz, Schuppenbildung und Entzündung möglich. Nagelinfektionen können sich durch Verdickung, Verfärbung, Zerklüftung und Schmerzen äußern. Mund- und Racheninfektionen zeigen sich beispielsweise durch weiße Flecken, Schmerzen und Schluckbeschwerden. Genitalinfektionen können von Juckreiz bis zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr reichen. Systemische Infektionen können Fieber, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Atembeschwerden verursachen. Wiederkehrende Lokalinfekte sind Warnzeichen und deuten auf systemische Probleme hin.

Interviewer: Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Und wie gestaltet sich die Diagnose von Pilzinfektionen?

Dr. Rohrer: Die korrekte Diagnose erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt. Dies beinhaltet klinische Untersuchungen wie die Inspektion von Haut, Nägeln oder Schleimhäuten. Mikroskopische Analysen von Hautschuppen oder Nagelproben können Hinweise auf den verursachenden Pilz geben. Kulturen werden ebenfalls verwendet, um das Wachstum und die Identifikation des Pilzes zu ermöglichen. Für innere Organe kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT zum Einsatz, sowie Blut- und Gewebeproben zur weiteren Analyse.

Interviewer: Und welche Tests werden durchgeführt, um Pilzinfektionen zu identifizieren?

Dr. Rohrer: Die Testung auf Pilzinfektionen ist entscheidend. Hauttests, Blutuntersuchungen, molekulare Tests wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und sogar Tests auf Pilztoxine werden angewendet. Besonders relevant sind Blutmarker wie Antikörper gegen Candida species und Aspergillus species. Hier differenzieren wir zwischen IgG, IgM und IgA. Ein Anstieg von IgA deutet auf eine Schleimhautbeteiligung hin, während ein Anstieg von IgM auf einen Befall von inneren Organen hindeutet. In der funktionellen Medizin gibt es auch Tests im Th1-Bereich wie Lymphozytentransformationstests (LTT) oder Ellispot-Testungen.

Interviewer: Vielen Dank, Dr. Rohrer. Kommen wir nun zur Therapie von Pilzinfektionen. Welche Ansätze verfolgen Sie hier?

Dr. Rohrer: Die Behandlung hängt von der Art des Pilzes, der betroffenen Region und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Pflanzenstoffe wie Caprylsäure, Oreganoöl, Teebaumöl, Grapefruitextrakt sowie Antimykotika und Antibiotika können eingesetzt werden. Immunmodulatoren, auch natürliche Substanzen, sind besonders relevant für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Hier können Colostrum, Biobran, Colibiogen, Astragalus und andere unterstützend wirken.

In meiner Praxis bevorzuge ich einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass ich nicht nur auf einzelne Therapieformen setze, sondern diese kombiniere. Die Verwendung von Naturstoffen wie Caprylsäure, Oreganoöl und Teebaumöl hat sich als wirksam erwiesen, besonders in der Lokaltherapie und bei einem Magen-Darm-Infekt. Gleichzeitig integriere ich auch schulmedizinische Antimykotika wie Itraconazol und Fluconazol, wenn erforderlich. Die Isopathika, speziell aus der Homöopathie, fließen ebenfalls mit ein und werden individuell angepasst. Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht es mir, die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten zu gestalten.

Interviewer: Interessant. Sie erwähnten spezifische Medikamente wie Itraconazol und Fluconazol. Könnten Sie uns mehr darüber erzählen?

Dr. Rohrer: Sicher. Itraconazol ist ein Breitband-Antimykotikum, das das Wachstum der Pilze hemmt. Es wird oft in Kapselform eingenommen, abhängig von der Art und Schwere der Infektion. Fluconazol ist ein weiteres wirksames Antimykotikum, insbesondere bei Hefeinfektionen wie Candida. Die genaue Dosierung und Dauer der Behandlung sollten mit dem Arzt abgestimmt werden.

Interviewer: Vielen Dank für diese Ergänzung, Dr. Rohrer. Sie haben auch betont, dass diese Therapieansätze durch Ernährungsempfehlungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Reinfekten flankiert werden. Könnten Sie uns mehr darüber sagen?

Dr. Rohrer: Selbstverständlich. Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und Prävention von Pilzinfektionen. Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist, stärkt das Immunsystem und trägt dazu bei, das Wachstum von Pilzen einzudämmen. Gleichzeitig empfehle ich, übermäßigen Zucker- und Hefekonsum zu vermeiden, da diese Faktoren das Wachstum von Pilzen begünstigen können. Zusätzlich zu Ernährungsempfehlungen lege ich großen Wert auf Maßnahmen zur Vermeidung von Reinfekten. Hierbei spielen Hygiene und eine sorgfältige Pflege eine entscheidende Rolle. Auch kläre ich mögliche Pilzexpositionen im häuslichen Umfeld ab, um Rückfälle zu minimieren.

Interviewer: Vielen Dank, Dr. Rohrer, für diese äußerst detaillierten Einblicke in das Thema Pilzinfektionen und deren umfassende Behandlung. Wir schätzen Ihre Expertise und Zeit und sind uns sicher, dass Sie vielen Menschen damit helfen können.

Dr. Rohrer: Gerne, ich bedanke mich auch für das Gespräch.

Dr. Stefan Rohrer gibt einen detaillierten Einblick in die potenziellen Auswirkungen von Pilzinfektionen auf den menschlichen Körper. Er teilt sein umfassendes Wissen über Diagnoseverfahren, Therapieansätze und präventive Maßnahmen, und erklärt wie eine ganzheitliche Herangehensweise dabei helfen kann, Pilzinfektionen erfolgreich zu bewältigen.

Dr. med. univ. Stefan RohrerDr. med. univ. Stefan Rohrer

Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Zusatzbezeichnung Diabetologie, Geriatrie, Ernährungsmedizin, Notfallmedizin

Webseite: https://imstro.com
Instagram: https://www.instagram.com/promed_power/
YouTube: https://www.youtube.com/@individuellemedizin-dr.rohrer

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(Info: Externe Links – bei Klick auf die Produkte/Buttons gelangen Sie zu der Website von Supplementa.com bzw. medivere.de *)

Oreganoöl

Oregano-Öl von Solaray liefert 57 mg Oreganoöl mit 40 mg (70 %) garantiertem standardisierten Gehalt an Carvacrol pro Kapsel.

Caprylsäure

Nahrungsergänzungsmittel mit Caprylsäure, 1 Kapsel enthält
400 mg Calcium-, Magnesium- und Zink-Caprylat mit verzögerter Abgabe

Yeast Cleanse

Yeast Cleanse kombiniert die kurzkettige Fettsäure Caprylsäure mit Pau D’Arco, Teebaumöl, Grapefruitextrakt und Knoblauch.

 

Wichtiger Hinweis:

Aus rechtlichen Gründen weisen wir auf Folgendes hin: dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Maßnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.