SIBO Behandlung / IMO-Syndrom

SIBO Behandlung Antibiotika ja oder nein?

Behandlung bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO Behandlung / IMO-Syndrom) – Antibiotika ja oder nein?

Ein Interview mit Dr. med. univ. Stefan Rohrer

In diesem Interview spricht Dr. med. univ. Stefan Rohrer, Experte für Gastroenterologie und ganzheitliche Medizin, über die komplexen Behandlungsmöglichkeiten bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms, auch bekannt als SIBO oder IMO-Syndrom. Besonders im Fokus steht die Frage, wann eine antibiotische Therapie notwendig ist und wann pflanzliche Alternativen bei der SIBO Behandlung bevorzugt werden sollten.

Dr. Rohrer teilt seine Erfahrungen, gibt praxisnahe Ratschläge für den Einsatz von Antibiotika und erläutert, wie eine ganzheitliche Behandlung effektiv gestaltet werden kann.

Vitasanum: Guten Tag, Dr. Rohrer. Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit nehmen, um mit uns über die Behandlungsmöglichkeiten bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms (SIBO) bzw. des IMO-Syndroms zu sprechen.

Dr. Rohrer: Gerne, ich freue mich auf das Gespräch.

Vitasanum: Dr. Rohrer, können Sie uns erklären, wann eine antibiotische Therapie bei SIBO oder IMO-Syndrom sinnvoll ist und wann eine pflanzliche Behandlung bevorzugt werden sollte?

Dr. Rohrer: Ja, das kann ich gerne erläutern. Meine Firstline-Therapie ist in den meisten Fällen pflanzlich. Es gibt jedoch Situationen, in denen die Einnahme von Antibiotika unverzichtbar ist. Zum Beispiel bei Patienten mit hartnäckigem IMO-Syndrom und Verstopfung, die bereits mehrfach pflanzliche Therapien ohne Erfolg probiert haben. In solchen Fällen diskutiere ich mit dem Patienten eine Therapie mit Rifaximin und Metronidazol. In etwa 60 bis 70% der Fälle haben wir damit sehr positive Erfahrungen gemacht und eine deutliche Verbesserung der Symptome erreicht.

Vitasanum: Können Sie uns konkrete Beispiele nennen, in denen eine antibiotische Therapie notwendig wurde?

Dr. Rohrer: Natürlich. Ein Beispiel wäre ein Patient mit einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms vom Wasserstofftyp, der unter starken Blähungen leidet und bereits viele pflanzliche Therapien ausprobiert hat. In solchen Fällen kann eine Therapie mit Rifaximin kurzfristig deutliche Linderung bringen, da das Antibiotikum die komplette Darmflora im Dünndarm beseitigt.

Vitasanum: Was sind Ihre wichtigsten Ratschläge für Patienten, die Antibiotika einnehmen müssen, um sicherzustellen, dass die Therapie effektiv und gut verträglich ist?

Dr. Rohrer: Es gibt drei wesentliche Punkte, die ich immer betone:

Erstens: Geben Sie zur Antibiose immer eine Probiotika-Therapie mit mindestens zwei Stunden Abstand zur Einnahme des Antibiotikums. Ich empfehle Präparate mit Bifidobakterien und Laktobazillen. Dies soll helfen, den Schaden auf die „guten“ Darmkeime zu vermindern und Ihnen einen Überlebensvorteil geben.

Zweitens: Schützen Sie die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen. Bei der Einnahme von Metronidazol empfehle ich die Einnahme von Coenzym Q10 (mindestens 200mg pro Tag). Die Mitochondrien können durch die Antibiose beschädigt werden und Coenzym Q 10 kann hier gegensteuern.

Und drittens: Betten Sie die antibiotische Therapie immer in eine naturheilkundliche Behandlung ein. Das kann durch die Kombination mit antimikrobiell wirkenden Kräutern und immunmodulierenden Substanzen wie Schwarzkümmelöl oder Oreganoöl erfolgen. (Anm. der Redaktion: Produkt-Vorschläge finden Sie am Ende des Artikels.)

Vitasanum: Wie wichtig ist die Nachsorge nach einer antibiotischen Therapie?

Dr. Rohrer: Die Nachsorge ist entscheidend. Nach der Therapie sollte ein Atemtest durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die bakterielle Fehlbesiedlung beseitigt wurde und die Symptome sich verbessert haben. Außerdem ist es wichtig, die Darmflora wieder aufzubauen und die Darmbarriere zu stärken. Das beinhaltet auch die Optimierung der Verdauungsleistung, beispielsweise durch ausreichende Magensäure, Bauchspeicheldrüsenenzyme und Gallensäuren (Anm. der Redaktion: siehe unten).

Vitasanum: Gibt es spezifische Fälle, in denen Sie Metronidazol bevorzugen?

Dr. Rohrer: Ja, Metronidazol setze ich vor allem dann ein, wenn neben der bakteriellen Fehlbesiedlung auch Parasiten wie Giardia lamblia oder Blastocystis hominis nachgewiesen wurden. In solchen Fällen kann Metronidazol mehrere Probleme gleichzeitig lösen und so eine umfassendere Therapie ermöglichen.

Vitasanum: Vielen Dank, Dr. Rohrer, für diese wertvollen Informationen und Ihre Zeit.

Dr. Rohrer: Es war mir eine Freude. Vielen Dank.

Kernpunkte des Interviews mit Dr. med. univ. Stefan Rohrer

  • Pflanzliche Therapie als Firstline-Behandlung: Dr. Rohrer bevorzugt in den meisten Fällen eine pflanzliche Therapie, setzt jedoch Antibiotika wie Rifaximin und Metronidazol bei hartnäckigen Fällen ein.

  • Spezifische Anwendungsfälle für Antibiotika: Antibiotika werden insbesondere bei Patienten mit hartnäckigem IMO-Syndrom oder bei fehlgeschlagenen pflanzlichen Therapien eingesetzt, um eine schnelle Linderung der Symptome zu erreichen.

  • Wichtige Begleitmaßnahmen bei Antibiotika-Therapie:

    1. Probiotika-Therapie zur Unterstützung der Darmflora.
    2. Schutz der Mitochondrien durch Coenzym Q10.
    3. Integration der Antibiotika in eine naturheilkundliche Behandlung mit Kräutern und immunmodulierenden Substanzen.
  • Wichtigkeit der Nachsorge: Nach der Therapie sollten Atemtests durchgeführt werden, um den Therapieerfolg zu überprüfen, und Maßnahmen zur Wiederherstellung der Darmflora und Verdauungsfunktion sind entscheidend.

  • Spezielle Anwendung von Metronidazol: Dieses Antibiotikum wird bevorzugt eingesetzt, wenn zusätzlich zu SIBO/IMO auch Parasiten wie Giardia lamblia oder Blastocystis hominis vorliegen.

Dr. med. univ. Stefan RohrerDr. med. univ. Stefan Rohrer

Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Zusatzbezeichnung Diabetologie, Geriatrie, Ernährungsmedizin, Notfallmedizin

Webseite: https://imstro.com
Instagram: https://www.instagram.com/promed_power/
YouTube: https://www.youtube.com/@individuellemedizin-dr.rohrer

Video zur SIBO Behandlung – Antibiotika ja oder nein?

Datenschutzhinweis: Durch das Abspielen dieses Videos (Klick auf Play) werden möglicherweise persönliche Daten an YouTube übertragen. Bitte beachten Sie die Datenschutzrichtlinie von YouTube für weitere Informationen.

Links zu den im Interview von Dr. med. univ. Stefan Rohrer erwähnten Präparaten:

(Info: Externe Links – bei Klick auf die Produkte/Buttons gelangen Sie zu der jeweiligen Website *)

↓ MIT GUTSCHEINCODES SPAREN

Atemtest SIBO embelly

SIBO Test Kit für Zuhause

(Anm.: ausgehender Link zu embelly *)

Ochsengalle, 120 Kapseln

500 mg pro Portion, OHNE Gentechnik

(Anm.: ausgehender Link zu iHerb *)

Tudca, 60 Kapseln

TUDCA ist eine unterstützende Gallensäure, die die Verdauung von Fetten/Ölen und die Entgiftung von Darm und Leber unterstützt.

(Anm.: ausgehender Link zu iHerb *)

Betain HCl 650 mg + Pepsin

100 Kapseln

(Anm.: ausgehender Link zu Supplementa *)

Oreganoöl Kapseln

57 mg Oreganoöl / 70 % Carvacrol

(Anm.: ausgehender Link zu Supplementa *)

FAQs zur SIBO Behandlung

Eine antibiotische Therapie ist vor allem bei hartnäckigen Fällen notwendig, bei denen pflanzliche Behandlungen nicht ausreichend wirken, insbesondere bei schwerwiegenden Symptomen wie Verstopfung oder starken Blähungen.

Es wird empfohlen, Probiotika mit Bifidobakterien und Laktobazillen einzunehmen, um die „guten“ Darmkeime zu schützen und das Gleichgewicht der Darmflora zu unterstützen.
Durch die Einnahme von Coenzym Q10 (mindestens 200mg pro Tag) können Sie Ihre Mitochondrien schützen, da dieses Supplement dazu beiträgt, mögliche Schäden durch die Antibiotika zu minimieren.
Es ist wichtig, einen Atemtest durchzuführen, um den Erfolg der Therapie zu überprüfen, und zusätzlich Maßnahmen zur Wiederherstellung der Darmflora und zur Stärkung der Darmbarriere zu ergreifen.

 

Wichtiger Hinweis:

Aus rechtlichen Gründen weisen wir auf Folgendes hin: dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Maßnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.