Eisenmangel: ein oft unterschätztes Problem

Eisenmangel: ein oft unterschätztes Problem mit gesundheitlichen Auswirkungen

Im folgenden Artikel widmen wir uns dem dem lebenswichtigen, essentiellen Spurenelement Eisen und seinen Funktionen im Körper.

Eisen nimmt im Körper eine Vielzahl an relevanten Aufgaben und Funktionen wahr. Die Gesamtmenge an Eisen im Körper beträgt ca. 3–5g, ca. 70% davon sind im Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, gebunden – also ca. 2,8g. Eisen unterstützt vor allem die gesunde Sauerstoffverwertung, die Zellatmung und die Bildung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin). Jedoch ist eine Blutarmut (Anämie) in nur 10-20% der von einem Eisenmangel betroffenen Menschen nachweisbar. Bei einer Blutarmut sind die Betroffenen je nach Ausprägung auch blass und können auch kurzatmig sein. Häufig sind vorallem Frauen im Menstruationsalter betroffen, da durch die Regelblutung mit dem Blut jeden Monat eine nicht zu vernachlässigende Menge an Eisen verloren geht. Weitere Symptome, welche gehäuft auftreten sind eine Müdigkeit, Leistungsverminderung bis hin zur Erschöpfung, Kopfschmerzsyndrome, Schlafstörungen, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Nervosität, innere Unruhe, Haarausfall, brüchige Nägel, Muskelverspannungen, Hautprobleme z.B. mit Hauttrockenheit, rissigen Lippen und Mundwinkeleinrissen (Rhagaden). Ebenso wurde in einigen Fällen eine erhöhte Infektanfälligkeit beschrieben. Schulmedizinisch ist bei einem Eisenmangel auch eine Symptomenkomplex mit dem Namen Plummer-Vinson-Syndrom beschrieben (Schluckbeschwerden (Dysphagie), Zungenbrennen (Glossitis), Nagelveränderungen mit Wachstumsstörung (Koilonychie), Mundwinkelrhagaden (Cheilitis), eine vergrößerte Milz (Splenomegalie), Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schwäche).

Im Folgenden stellten wir Dr. med. univ. Stefan Rohrer (www.imstro.de), Internist und Gastroenterologe sowie Komplementärmediziner und Spezialist für Vitamin- und Spurenelementmangelzustände Fragen zum Thema Eisenmangel:

Wie wird ein Eisenmangel diagnostiziert?

In der Regel durch eine Blutabnahme in Zusammenschau mit den klinischen Symptomen. Am wichtigsten ist die Bestimmung von Ferritin, dieser Wert zeigt den Füllstand der Eisenspeicher im Körper an. Hier sollte man auch den CRP-Wert mitbestimmen. Dies ist ein Wert, welcher bei einer Erhöhung auf eine akute Entzündung im Körper hindeutet. Ist der CRP Wert erhöht, ist der Ferritinwert auch falsch hoch (sog. Akut-Phase Reaktion) und nicht verwertbar. Würde man diesen nicht mitbestimmen könnte in Einzelfällen ein Eisenmangel übersehen werden. Desweiteren bestimmt man häufig zusätzlich Transferrin, Eisen und die Transferrinsättigung und ein kleines Blutbild, um eine etwaige Anämie zu detektieren. In einigen Fällen ist auch die Bestimmung des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTRF) notwendig, und zwar im Falle vorliegender chronischer Entzündungsprozesse mit ständiger CRP-Wert Erhöhung.

Eisenmangel und die gesundheitlichen Folgen

Ist ein Eisenmangel unterdiagnostiziert?

Ja, leider. Trotz vorliegender Symptome, welche die Lebensqualität der betroffenen Menschen mitunter sehr schwer beeintrachtigen können, wird einem möglichen Eisenmangel oft nicht nachgegangen bzw. nicht ausreichend Beachtung geschenkt. Immer wieder berichten Patienten, dass Ihnen von behandelnden Ärzten mitgeteilt wird, Sie könnten keinen Eisenmangel haben, da der rote Blutfarbstoff nicht vermindert ist. Zu dieser Aussage ist ganz klar zu entgegnen: es ist einfach fachlich nicht korrekt. Dies entspricht nicht dem Lehrbuchwissen. Es stimmt, dass ein Eisenmangel eine, wenn nicht die häufigste Ursache einer Anämie darstellt. Jedoch treten bei weniger als der Hälfte der von einem Eisenmangel Betroffenen Anämien auf und diese auch erst sehr spät im Verlauf des Eisenmangels, da der Körper die Sauerstoffversorgung über den roten Blutfarbstoff um jeden Preis aufrecht erhalten will und dafür alles noch vorhandene Eisen verwendet.

Ab wann empfehlen Sie Eisen zu substituieren?

Hierzu möchte ich vorab sagen, dass meiner Erfahrung nach die gängigen unteren Normwerte für das Ferritin zu niedrig angesetzt sind. In der amerikanischen Literatur findet man als unteren Grenzwert, bei dessen Unterschreitung ein latenter Eisenmangel beginnt, einen Ferritin-Wert von 40 ng/ml. Die praktische Erfahrung zeigt aber, dass erste Eisenmangelsymptome in Einzelfällen schon bei Ferritinwerten von 70 ng/ml auftreten können, dies ist allerdings eher eine Ausnahme. Ab der Unterschreitung eines Ferritin-Wertes von 50 ng/ml sollte man daran denken, dass typische Beschwerden durch einen Eisenmangel bedingt sein können. In der Schweiz, Österreich und Deutschland gibt es ärztliche Eisenzentren, in welchem sich Patienten vorstellen können, wenn Ihr primär behandelnder Arzt nicht weiterhelfen kann. Eine Substitutionstherapie sollte immer unter Berücksichtigung klinischer Symptome erfolgen und auch ärztlich betreut werden. Unter einer Substitutionstherapie empfehlen wir vor Beginn und während bzw. nach Beendigung der Therapie eine Kontrolle der Ferritinwerts. Eine Übersubstitution ist zu vermeiden.

Ist zu viel Eisen schädlich?

Ja, eine Eisenüberladung des Körpers ist schädlich und schädigt verschiedene Organe, wie z.B. das Herz oder die Bauchspeicheldrüse. Erkrankungen, welche im Zusammenhang mit einer Eisenüberladung auftreten, sind die primäre Hämochromatose, eine genetisch bedingte Erkrankung, und die sog. Hämosiderosen, bei welchen es zu einer sekundären, nicht genetisch bedingten, Eisenüberladung des Organismus kommt. Ärztlich kann eine Eisenüberladung durch wiederholte Bluttransfusionen ausgelöst werden oder durch mehrfache, wiederholt überdosierte Eiseninfusionen. Eine Eisenüberladung durch orale Supplemente ist schwer möglich (Ausnahme: liposomale Produkte), da bei einer ausreichenden Eisenversorgung des Körpers die Aufnahme über den Darm geblockt wird.

ENDE des Interviews

Zusammenfassend ist ein Eisenmangel häufig unterdiagnostiziert und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Es existieren im Internet Anbieter, bei welchem Patienten selbständig Ihren Ferritinwert zu Hause bestimmen können über einen sog. Blood Spot Test (z.B. bei medivere, 5% Rabatt durch den Rabattcodes AP36653 auf Ihre Bestellung *). Die Interpretation des Wertes sollte zusammen mit einem Arzt erfolgen und auch eine etwaige Therapie ärztlich geleitet werden.

Eisenmangel Bluttest

Eine vegane Ernährung kann ebenso einen Eisenmangel begünstigen. Eine orale Eisengabe ist bei einem Mangel die Standardtherapie. Es existieren verschiedene Produkte, auf die individuelle Verträglichkeit muss geachtet werden, da einige Produkte Magen-Darm Beschwerden verursachen können. Ein von uns getestetes Produkt, welches sehr gut vertragen wird, ist hier aufgeführt. (*)
https://www.wishyoumore.de/products/eisen/with/ihshm

Wichtiger Hinweis:
Aus rechtichen Gründen weisen wir auf Folgendes hin: dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.